Schmetterlinge und Futter für die Vögel: Gespinstmotte bevölkert Weidenboulevard im Stadtteil Grünhufe
Da wickelt sich was um die Bäume, das ist bestimmt der Eichenprozessionsspinner. Davon gehen doch bestimmt die Bäume kaputt und man bekommt davon Asthma.
Solche und ähnliche Nachrichten erhielt in diesen Tagen das Amt für stadtwirtschaftliche Dienstleistungen der Hansestadt Stralsund.
Bei einem Vor-Ort-Termin mit dem städtischen Forst-Abteilungsleiter Thomas Struwe konnte jetzt schnell Entwarnung gegeben werden.
"Womit wir es hier zu tu haben, das ist die sogenannte Gespinstmotte", so der Baumexperte. Die hat sich den Boulevard mit Weidenbäumen ausgesucht, um dort sowohl Blätter, Zweige und Äste als auch ganze Bäume einzuspinnen.
Der Erfahrung nach kommt es bei solchen Insektenpopulationen immer mal wieder zu Jahren mit starker Vermehrung, welche in den folgenden Jahren aber wieder abklingt.
Typisch für das späte Frühjahr und den Sommer, fressen sie die Zweige und Äste kahl, "was den Bäumen im Normalfall, wenn sie gesund sind, nichts ausmacht, da wieder neue Blätter wachsen", nimmt Struwe die Sorge, dass die Bäume absterben könnten. Auch sei nicht bekannt, dass man davon Asthma kommt, wenn man unter den Bäumen entlang flaniert. Ein wenig Abstand zu den eingesponnenen Baumstämmen etwa in der Mitte der Allee kann aber nicht schaden. Auch wenn sie fast wie Kunstwerke aussehen.
Schöner Nebeneffekt: Für Vögel sind die Raupen bestes Futter. Aus den Raupen, die nicht aufgepickt werden, entstehen kleine Falter, so dass in Kürze in Grünhufe mit einem vielfachen Geflatter gerechnet werden kann.