Die Stralsunder Friedensurkunden
Der Stralsunder Frieden, der den status quo ante belli wieder herstellte und der Hanse außer den schon bestehenden weitere Privilegien im Königreich Dänemark, vor allem die Kontrolle der Sundfestungen und damit des Ostseeausgangs, zugestand, wird allgemein als der Höhepunkt der politischen und wirtschaftlichen Macht der Hanse angesehen.
Für die Hanseforschung hat der 24. Mai 1370 darüber hinaus auch eine hohe Symbolkraft. Der 500. Jahrestag des Ereignisses war 1870 Anlass für die Konstituierung des Hansischen Geschichtsvereins während einer Festveranstaltung in Stralsund. Damit wurde der Hanseforschung eine bis heute bestehende organisatorische Struktur gegeben.
Die Urkunden wurden nach der Ausfertigung vom Stralsunder Rat in Verwahrung genommen und sind als Teil der rathäuslichen Registraturen in das Stadtarchiv gekommen, wo sie im Bestand Städtische Urkunden aufbewahrt werden.
Übersetzung der Urkunden ins Hochdeutsche
Viele haben von ihm gehört oder kennen den historischen Hintergrund zum Stralsunder Frieden. Aber was steht da eigentlich drin, in diesem Friedensvertrag von 1370?
Um diese Informationen für alle zugänglich zu machen, wurde die Urkunde jüngst ins Hochdeutsche übersetzt.
Bei den Urkunden handelt es sich zum einen um einen Schadensersatz- und Garantievertrag, zum anderen um einen Friedens- und Privilegienvertrag, beide ausgestellt am 24. Mai 1370 in Stralsund durch den dänischen Reichsrat als Pergamenturkunde mit 31 anhängenden Siegeln (wovon 17 bzw. 14 noch erhalten sind).
Im Namen Gottes Amen.
Allen, die diesen Brief sehen oder hören, sei bekannt, dass wir,
Henning von Puttbus, Hauptmann des Reiches zu Dänemark, Nikolaus, Erzbischof von Lund, Erich, Bischof von Odense, Nikolaus, Bischof von Roskilde, Jens Tirbach, Hauptmann von Vordingborg, Vicke Moltke, Hauptmann zu Næbbe, Jacob Olufsen, Bent Bugge, Hauptmann zu Holbæk, Otze von Budelsbach auf Junghoved, Jacob Nickelson, Hauptmann von Søborg und zu Gurre, Rud, Hauptmann von Korsør, Heinrich Jonsen, Jentzke Paris, Ritter aus Seeland, Jons Pele, Hauptmann von Kalø in Jütland, Heino Cabolt, Henning Kotelsberg, Ritter, Hauptleute zu Ørkild, Henning Moltke, Knappe, Hauptmann von Nyborg, Jens Absalonsen, Ritter, Henning Meinerstorp, Ritter, Hauptmann von Tranekær auf Langeland, Kersten Kule, Ritter, Hauptmann von Ålholm auf Lolland, Cord Moltke, Hauptmann von Varberg in Halland, Heinrich von der Osten, Ritter, Hauptmann von Vesborg auf Samsø, Uffe Basse, Ritter, Rikmann van der Lanken, Peter Eskilsen, Hauptmann von Laholm, Tuke Poder, Hauptmann von Øresten, Peter Niklesson, Hauptmann von Lindholm, Tørkel Niklesson, Hauptmann von Åhus, Peter Axelsson von Bjørnholm, Bosse Paris und Peter Valke, Knappen,
Ratgeber unseres gnädigen Herren, des hochgeborenen Herren und Fürsten König Waldemars des Reiches zu Dänemark, auf Geheiß, auf Willen und mit Genehmigung unseres genannten Herren und auf unser eigenem wohl bedachtem Begehren und freiem Willen und auf Beiraten des ganzen Reiches
übereingekommen sind und eine feste, ganze, beständige ewige Sühne und ein Ende allen Krieges, aller Gegensätze und Zwietracht erreicht haben, die auf der einen Seite zwischen unserem Herren, seinem Reiche und seinen Männern und Mithelfern entstanden war
und den Städten wie Lübeck, Rostock, Stralsund, Wismar, Greifswald, Stettin, Kolberg, Neu-Stargard, Köln, Hamburg und Bremen, in Preußen: Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg, Braunsberg und allen Städten, die in Preußen gelegen sind, in Livland: Riga, Dorpat, Reval, Pernau und den anderen Städten, die in Livland gelegen sind, an der Zuiderzee: Kampen, Deventer, Utrecht, Zwolle, Hasselt, Groningen, Zierikzee, den Briel, Middelburg, Arnemuiden, Harderwik, Zutphen, Elborg, Staveren, Dordrecht, Amsterdam und darüber hinaus mit allen anderen Städten, Bürgern, Kaufleuten und ihrem Gesinde, die ebenfalls von dieser Auseinandersetzung und in ihren Rechten betroffen waren, auf der anderen Seite
wie hier nachgeschrieben steht.
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Der Stralsunder Frieden II: Stralsund № 460a
Im Namen Gottes Amen.
Allen denjenigen, die diesen Brief sehen, hören und sehen, sei bekannt,
dass wir
Henning von Puttbus, Hauptmann des Reiches zu Dänemark
Nikolaus, Erzbischof von Lund, Erich, Bischof von Odense, Nikolaus, Bischof zu Roskilde,
Jens Tirbach, Hauptmann zu Vordingborg, Vicke Moltke, Hauptmann zu Næbbe, Jacob Olufsen, Bent Bugge, Hauptmann zu Holbæk, Otze von Budelsbach auf Junghoved, Jacob Nickelson, Hauptmann zu Søborg und zu Gurre, Rud, Hauptmann zu Korsør, Hinrich Jonsen, Jentzke Paris, Ritter in Seeland, Jons Pele, Hauptmann zu Kalø in Jütland, Heino Cabolt, Henning Kotelsberg, Ritter, Hauptleute zu Ørkild, Henning Moltke, Knappe, Hauptmann zu Nyborg, Jens Absalonsen, Ritter, Henning Meinerstorp, Ritter, Hauptmann zu Tranekær auf Langeland, Kersten Kule, Ritter, auf Ålholm auf Lolland, Cord Moltke, Hauptmann zu Varberg in Halland, Heinrich van der Osten, Ritter, Hauptmann zu Vesborg auf Samsø, Uffe Basse, Ritter, Rikmann van der Lanken, Peter Eskilsen, Hauptmann zu Laholm, Tuke Poder, Hauptmann zu Øresten, Peter Niklesson, Hauptmann zu Lindholm, Tørkel Niklesson, Hauptmann zu Åhus, Peter Axelsson von Bjørnholm, Bosse Paris und Peter Valke, Knappen
Ratgeber unseres gnädigen Herren, des hochgeborenen Fürsten König Valdemars des Reiches von Dänemark
auf Geheiß, auf Willen und mit Genehmigung unseres genannten Herren und seines Reiches und mit unserem eigenen wohlbedachten Mut und freien Willen
verhandelt haben und überein gekommen sind
mit den Städten wie Lübeck, Rostock, Stralsund, Wismar, Greifswald, Stettin, Kolberg, Neu-Stargard, Köln, Hamburg und Bremen, in Preußen: Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg, Braunsberg. In Livland: Riga, Dorpat, Reval, Pernau, an der Zuiderzee: Kampen, Deventer, Utrecht, Zwolle, Hasselt, Groningen, Zierikzee, den Briel, Middelburg, Arnemuiden, Harderwik, Zutphen, Elborg, Staveren, Dordrecht, Amsterdam
über vielerlei Schaden, den sie und ihre Bürger in den vergangenen Jahren aufgrund dieses Krieges genommen haben.
Dass diese für den Schaden für fünfzehn Jahre zwei Drittel und unser Herr, der König, und das Reich zu Dänemark das dritte Drittel aller Einkünfte und aller Abgaben die auf Schonen zu Falsterbo, zu Malmö und zu Helsingborg anfallen, erhalten sollen, seien es die Abgaben vom Zoll, von den Schuten, von den Prahmen, den Wagen, den Gerichtsurteilen, von allen Buden, ein jeder, was er verpflichtet ist zu geben, und dazu alles, was noch anfällt, vom Geringsten bis zum Höchsten.
Und darum, dass sie dieses in Frieden besitzen mögen und die Abgaben in Frieden einziehen können, so sollen sie in den folgenden fünfzehn Jahren zur Sicherheit [die Burgen] von Helsingborg, Malmö, Skanör und Falsterbo mit allen dazugehörigen Dörfern, Vogteien und Harden als da wären Luggudeharde, Søndre Åsboharde, Rönnebergsharde, Onsjöharde, Harjagerharde und Frostaharde, diese Harde gehört zu Helsingborg, und die Skyttsharde, die zu Skanör und Falsterbo gehört, erhalten.
Diese Harden mit allen Einkünften und allem Zubehör gehören zu diesen genannten Burgen, mit Ausnahme der kirchlichen Einkünfte.
Desweiteren ...
Die Übersetzung bzw. Übertragung ins Hochdeutsche wurde von Dr. phil. habil. Carsten Jahnke, Universität Kopenhagen, angefertigt.