Meldung vom 10.03.2020

AG Historische Städte tagte in Stralsund

An den Themen ganz nah dran

"Wir machen uns vor Ort ein Bild, damit wir sehen, worüber wir reden", sagt Christine Schimpfermann zu der Frage, womit die beiden Tage des Treffens der AG Historische Städte beginnen.
Diese fanden jetzt am 9. und 10. März in Stralsund statt, einer von insgesamt sechs Städten der AG. Dazu gehören außerdem Regensburg, Lübeck, Görlitz, Meißen und Bamberg. Alle sechs haben ähnliche Grundstrukturen ihrer Altstädte, so dass die Themen ähnliche wenn nicht sogar die gleichen sind.

SPANNENENDE PROJEKTE
Das zeigte sich jetzt erneut sehr deutlich bei der Besprechung unterschiedlicher Themenfelder - nach dem Rundgang zu verschiedenen Objekten und Plätzen, die Thema der Tagung sind.
So stand aus Stralsund unter anderem das Quartier 9 im Fokus, jenes, welches als Parkhaus " Am Meeresmuseum" bekannt ist und jetzt bebaut werden soll. Geschäftsführerin Schimpfermann bezeichnet es als "sehr spannend", zumal auf einer Länge von mehr als 100 m entlang der Stadtmauer gebaut wird. Herausragendes Merkmal dieses Vorhabens sei schon jetzt der vorgesehene "innovative Holzbau".
Auch die Pläne für die Bebauung der Schützenbastion unmittelbar hinter der früheren Stadtmauer überzeugten die AG-Mitglieder, besonders der Fakt, dass eine ursprünglich historische Situation aufgegriffen, dabei das zu bauende Parkhaus in die Grünanlagen des Bastionengürtels der Altstadt harmonisch eingebunden wird.
Bei der Vorstellung der Pläne für die Sanierung der Kaimauer und Umgestaltung der Nördlichen Hafeninsel waren sich alle einig: "So ein riesiges Projekt für eine Stadt kann nur gelingen, wenn Städtebaufördermittel vorhanden sind." Stralsund kann dabei mit mehr als 10. Mio Euro rechnen.

DIE GESAMTSTADT
Bei der Betrachtung der verschiedensten Projekte in den sechs historischen Altstädten waren sich alle einig: "Wir dürfen die Gesamtstadt nicht aus den Augen verlieren", so Schimpfermann. Heißt konkret: Zum Programm der Tagung gehörte es auch, die Entwicklung der Stadtteile außerhalb der Zentren zu betrachten, dabei zum Beispiel das Quartiersmanagement. Als Beispiel für eine gelungene Stadtteilarbeit konnte dabei das neue Stadtteilbegegnungszentrum in der Lutherkirche besichtigt werden, das "sehr zukunftsweisend" sei, so die Geschäftsführerin.

RAUM IST KOSTBAR
Joanna Hagen, Lübecker Bausenatorin unterstreicht als Resümee, dass es bei den sechs Städten "sehr viele ähnliche Themen gibt", dazu "viele Hilfestellungen" für die eigenen Arbeit. Auch verwies sie darauf, dass es in allen Städten die Anforderung an mehr Schulstandorten gibt als bisher, das bedeutet, die vorhandenen "zu ertüchtigen". Dabei sei auch genau zu schauen, an welchen Stellen der Städte neue Schulen gebaut werden müssen.
Zudem verwies sie darauf, dass es wichtig war, sich zu Nachverdichtung in der Stadt im historischen Kontext und Stadtreparatur in Bezug auf den Stadtgrundriss auszutauschen. Denn "Raum ist sehr kostbar". Deshalb begrüßte nicht nur sie es insbesondere, dass der Neue Markt in Stralsund autofrei wird und das Parken aus dem Zentrum heraus verlagert wird. "Die Lebensqualität wird höher, wenn der Verkehr herausgenommen wird."

VIELE IDEEN
Ekkehard Wohlgemuth, Leiter des Stralsunder Amtes für Planung und Bau in Stralsund sieht es ebenfalls als großen Vorzug der AG Historische Städte an, städtebauliche Vorhaben in einem frühen Planungsstadium auf den Prüfstand zu stellen und aus den Erfahrungen der Partnerstädte zu lernen, so dass eigene Projekte von dem Erfahrungsaustausch profitieren und das Ergebnis am Ende der Tagung ist: "Wir gehen mit vielen Ideen in unsere Städte zurück", so Geschäftsführerin Christine Schimpfermann.

Die AG im Internet: https://www.ag-historische-staedte.de/