Anti-Gewaltwoche: Stralsund bricht das Schweigen
Aktionen ab dem 15. November
Auch in der heutigen Zeit ist das Thema „Häusliche und sexualisierte Gewalt“ immer noch ein Problem, bei dem die meisten Menschen lieber wegsehen. Dabei hat jede vierte Frau in Deutschland bereits Gewalterfahrungen dieser Art erlebt. In 90 Prozent der Fälle sind Männer die Täter und Frauen die Opfer, auch wenn die Zahl an Gewalt gegen Männer und Jungen zunimmt.
Es sind häufig nicht nur die Frauen, die durch körperliche und sexuelle Gewalt zum Opfer werden, sondern auch Kinder erfahren Misshandlungen oder psychische Schäden durch die Täter und das Erlebte.
Die eigene Wohnung bzw. das eigene Heim ist dabei für Frauen immer noch am gefährlichsten - sei es bei häuslicher Gewalt oder auch bei sexualisierter Gewalt. Die Hälfte der Betroffenen schweigt zu dem, was passiert ist.
Im Rahmen der Internationalen Woche gegen Gewalt bei Frauen und Kindern finden in allen Bundesländern verschiedene Aktionen statt, so auch in der Hansestadt Stralsund:
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In den letzten Jahren hat sich viel getan, sei es in der Gesetzgebung - wie z.B. das Stalking-Gesetz, Ahndung von Zwangsverheiratung als Straftatbestand, das verschärfte Sexualstrafrecht oder das bundesweite Hilfetelefon.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern verfügt über ein gut ausgebautes Hilfe- und Beratungsnetz, und die Frauenschutzhäuser wurden finanziell und personell aufgestockt, dennoch ist das Thema „Häusliche Gewalt“ nur schwer in der Öffentlichkeit zu vermitteln und die Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren. In Vortragreihen und Veranstaltungen sind die Beratungsstellen und involvierten Personen unter sich. "Dabei ist es so wichtig, sich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einzusetzen", lädt Stralsunds stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Sabine Fielitz zu den Aktionen ein. "Egal welcher Herkunft, sozialer Schicht oder welchen Alters - es kann jede Frau treffen. "Wir setzen ein Zeichen und lassen alle Stralsunder Sterne im Stadtgebiet orange erleuchten. Das ist ein Zeichen, das nicht zu übersehen sein wird."