Baustart für 10 ha große Photovoltaik-Anlage in Voigdehagen
(Quelle: SWS) Die SWS Natur GmbH, eine 100 prozentige Tochter der SWS Stadtwerke Stralsund GmbH, hat mit dem Bau einer circa zehn Hektar großen Photovoltaikanlage begonnen.
Der erste Spatenstich dafür erfolgte am 12. April auf der Fläche westlich der Bahnstrecke Stralsund-Grimmen. Diese, parallel zu den Gleisen verlaufende, Fläche gehört dem Landwirt Aurel Hagen, der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und mehrheitlich der Hansestadt Stralsund.
Oberbürgermeister Alexander Badrow übernahm den ersten Bodenaushub und sagte: „Schauen wir heute in die Welt, wird schnell klar, dass die große Frage nach Energiesicherheit für die Stralsunderinnen und Stralsunder vor allem mit eigener Energieproduktion beantwortet werden muss. Diese Strategie verfolgen wir mit unseren Stadtwerken konsequent schon seit längerer Zeit – vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien. Diese bauen wir weiter aus und investieren bis 2026 über 80 Millionen Euro in die Erzeugung von Strom und Wärme mittels Photovoltaik und Solarthermie, Windenergie und Wasserstoff, Pellets, Biogas und sogar Abwasser. Bereits ab 2025 können wir unseren Strombedarf komplett aus eigener grüner Energieproduktion decken. Und das wiederum macht uns auf kommunaler Ebene unabhängiger von den geopolitischen Machtkämpfen auf internationalem Parkett."
Somit bildet das Vorhaben einen wesentlichen Baustein zur grünen, regionalen und nachhaltigen Versorgung der Stralsunder Bürgerinnen und Bürger und wurde vom Projektteam der SWS Natur GmbH entwickelt.
Den Zuschlag dafür erhielt das Unternehmen im April 2021 bei der Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur, da diese Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einem großen Batteriespeicher kombiniert wird. Der intelligente Speicher dient der besseren Integration des neuen Solarparks in das Stralsunder Verteilnetz.
Umgesetzt wird dieses Projekt durch die Dr. Metje Consulting GmbH. Die Inbetriebnahme ist bereits für Januar 2023 vorgesehen. Dann erbringen 22.750 Solarmodule eine Leistung von 10,46 Megawattpeak. Dadurch werden jährlich 4.900 Tonnen CO2 eingespart und circa 3.470 Haushalte mit ökologischem Strom versorgt. Die Investitionskosten von 10,5 Millionen Euro sichern die CO2-neutrale Stromproduktion für die kommenden 30 Jahre und tragen ihren Teil zur Unabhängigkeit vom volatilen Strommarkt bei. Für den durch die Errichtung der Anlage entstehenden vergleichsweise geringen Eingriff in die Natur erfolgen umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen, zum Beispiel eine extensive Mäh- oder Blühwiese.
Doch die Stralsunderinnen und Stralsunder können nicht nur indirekt, sondern auch direkt von diesem Projekt profitieren: Dafür initiierte Oberbürgermeister Alexander Badrow ein sogenanntes Bürgerdarlehen, welches in Kooperation mit der DKB Crowd angeboten wird. Bürger können in dieses Photovoltaik-Projekt einen Betrag zwischen 250 und 5.000 Euro investieren. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre – die Rückzahlung erfolgt jährlich mit einer Zinszahlung von zwei Prozent. Bereits ab 1. Juni haben Hauseigentümer im Denkmalschutzbereich der Stralsunder Altstadt als Bestandteil des UNESCO Welterbes vorrangig die Möglichkeit, dieses Angebot zu nutzen. Ab 15. Juni werden alle Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Stralsund als Investoren das Projekt unterstützen können. Insgesamt steht eine Summe von 700.000 Euro für diese Vermögensanlageform zur Verfügung. Nähere Informationen werden demnächst durch die SWS Natur GmbH veröffentlicht.