Alle Brunnen sprudeln wieder – der in der Brunnenaue nicht
Im Stadtgebiet von Stralsund erfreuen uns jedes Jahr aufs Neue diese Brunnen und Wasserspiele: das Wasserspiel auf dem Alten Markt, die Fontäne im Knieperteich, der Brunnen „Die lustigen Weiber“ in der Fährhofstraße und der Brunnenlauf am Trelleborger Platz.
Fehlen müssen in dieser Aufzählung im Moment noch der Brunnen „Mann und Fru“ am Frankendamm und der Brunnen in der Brunnenaue. Bis auf diese Beiden werden alle anderen Anlagen noch vor dem Osterfest laufen.
„Mann und Fru“ mit Kalk und Rost
Der Brunnen „Mann und Fru“ am Frankendamm ist zwar technisch für die neue Saison vorbereitet, aber noch fehlen die zwei Brunnenfiguren, die mit ihrem Redefluss das Wasser speien. Beide Figuren waren restaurierungsbedürftig, die Ästhetik war dahin. Kalkkrusten und Rost hatten sich in die Skulpturen gefressen. Die bei einem Fachrestaurator beauftragten Arbeiten dauern zwar noch an, stehen aber kurz vor dem Abschluss.
Vandalismus in der Brunnenaue
Der Brunnen in der Brunnenaue wiederum wird weder zur Saison oder wie sonst üblich nach der Kastanienblüte angeschaltet. Warum?
Vandalismus! Die Beschädigungen vom Ende letzten Jahres sind so schwer, dass in diesem Jahr keine Fontäne zu sehen sein wird.
Der aus dem Jahr 1974 stammende und von Anfang an beliebte Brunnen war zwar vorher schon altersbedingt störanfällig und deshalb nur sehr aufwendig zu unterhalten, der völlig sinnfreie und sinnlose Vandalismus hat ihm sozusagen den Rest gegeben: Nichts geht mehr. Bis heute blieb die Suche nach den Tätern erfolglos.
Fachleute sind sich einig: Der Brunnen ist nicht zu reparieren
Um sich Klarheit über mögliche Optionen zu verschaffen, hat sich ein Fachunternehmen das Dilemma angesehen und nach Begutachtung eine Empfehlung abgegeben, die da lautet: Eine nochmalige Reparatur ist nicht mehr möglich. Fazit: eine komplette Modernisierung der bestehenden Anlage ist notwendig. Das bestätigte auch eine Zweitmeinung.
Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund hatte im Frühjahr 2022 die historische Gartenanlage „Brunnenaue“ in den Fokus gesetzt, indem sie die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes fordert. Hier steht eine Zielformulierung noch aus.
Mit ziemlicher Sicherheit steht jedoch fest, dass der Brunnen in diesem Jahr nicht in Betrieb geht. Die nächsten Schritte sind eine "gesicherte Stilllegung". Das heißt, den Brunnen so abzusperren, dass nicht noch mehr Schaden entsteht. Und dann steht die Entscheidung an: Generalsanierung oder Neubau?